Samstag, 30. August 2008

Tour de supplice

Oh man, was hab ich mir da heute nur zugemutet? Mein Vater hatte mich Mitte der Woche gefragt, ob Lust hätte am Samstag mit ihm, meinem Bruder und einem Bekannten (+einem seiner Söhne) eine Radtour zu machen. Mit dem Zusatz "Alles flach und wir wollen auch keine Rennen machen. Ganz gemütlich mit ein paar Pausen dazwischen."

Ein kleiner Eindruck von der Strecke:
Streckenlänge 120 km

Joa gesagt getan: heute früh 6:45 Uhr augestanden (solch unchristlichen Zeiten in den Semesterferien OMG) und halb 8 die Tour begonnen. Am Anfang lief auch alles Prima, bis Heldrungen, da haben wir da dann die erste Rast gemacht, nen Kaffee getrunken und weiter.

Der erste Hammer kam kurz vor Artern, da meinte meine Kurbel plötzlich sich verabschieden zu wollen. Angehalten und mein Bruder (in Jungenjahren mal "professioneller" Radfahrer gewesen) schaut sich das ganze an und stellt fest: Die Schrauben, die die Kurbel an Ort und stelle halten sind nicht da ABER die Plastekappen waren aufgesetzt, so dass man dies nicht sofort erkennen konnt. Vorher hatte ich keine Probleme aber durch die Belastung hat sich die wahrscheinlich verkeilte Kurbel langsam gelöst. Zum Glück waren wir wirklich kurz vor Artern, also schnell nen Radladen gesucht, Schrauben gekauft und gut war's.

Es ging also weiter bis zur Burg Wendelstein (auf der Karte nicht eingezeichnet), wo ich schon vor dem Anstieg beginnende Krämpfe in meinen Waden spürte, aber die Zähne zusammen biss. Als ich dann jedoch den Anstieg hoch zur Burg sah, verließ mich jeder Mut und der Überlebensinstinkt schaltete sich ein: Das schaffst du nicht, probier es erst gar nicht, steig ab und schieb. So hab ich es dann auch gemacht, war auch gut so, sonst wäre ich wahrscheinlich mit ein oder sogar zwei verkrampften Unterschenkeln im Graben gelandet. Oben angekommen: Rast. Zum Glück war meine Mutter so vorraus schauend und hat Traubenzucker gekauft bzw Lutschbonbons mit allem möglichen drinne, darunter auch Magnesium... genau was ich in dem Moment brauchte.

Danach begann aber langsam sich meine (nicht vorhandene) Kondition sich endgültig zu verabschieden und mein Körper quittierte meine desolate Fitness an einem fiesen, nicht sehr steilen aber extrem langezogen Anstieg in der Nähe von Roßleben mit einem Krampf im rechten Unterschenkel. Einer von der wirklichen fiesen Sorte. Naja kurze Dehnung und vorsichtiges Laufen, dann ging es wieder, aber ab da war irgendwie die Luft raus.

Der Rest der Strecke war eine einzige Quälerei, ABER ich habs durchgezogen und nicht einfach aufgegeben. Als wir dann in Naumburg angekommen waren gings mit dem Zug zurück nach Sömmerda. Gott war ich fertig... aber das Gefühl nachdem wir das letzte Stück von Sömmerda nach Wundersleben gefahren waren und ich endlich zuhause wieder angekommen war, war einfach unbezahlbar.

Ein Wort noch zu meiner Fitness: Matthias? Nächste Woche ne kleine Radtour? Ich bin jetzt einmal im Trott :D

Und noch ein Memo an mich selber: Neuen Sattel kaufen.
Ich glaube die Schmerzen in meinem Hintern, werden morgen das größere Übel sein, als der Muskelkater...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hauptsache ist, du hast nicht aufgegeben!
Und nicht zwangsweise wie ich, auf der Faulen Haut gelegen :D

Den Krankenbesuch morgen, werde ich einer Massage für dich vorziehen ;)

C182Skylane hat gesagt…

Ja, Radtour klingt gut, ich bin gestern kurzentschlossen eine Stunde lang im Norden Richtung Deppoldshausen gewetzt. Da schiebt man an manchen Stellen auch lieber, es geht ganz gut bergauf, aber die Tour den Berg runter durch den Wald ist ein Geschwindigkeitsrausch sondergleichen, das müssen wir unbedingt mal machen.

Der Kritiker hat gesagt…

www.kritisch-zu-sehen.blogspot.com